8. Mai 2020
Beitrag von Barbara Swanton
Herrnhuter Tageslosung vom 8. Mai 2020
„HERR, lass mir deine Barmherzigkeit widerfahren, dass ich lebe.
(Psalm 119, 77)
Gedanken dazu:
- Es gibt in unserem Glauben viele Worte, die uns wirklich sehr häufig begegnen.
„Barmherzigkeit“ ist auch so eines.
In der Bibel ist häufig die Rede vom barmherzigen Gott, und auch wir werden dort immer wieder aufgefordert, barmherzig zu sein.
Was aber genau ist eigentlich Barmherzigkeit?
Für manche Leute hat es ja ein bißchen einen Nebengeschmack, hat was von Almosen und – ja – sogar eine Spur von Überheblichkeit. Wer barmherzig ist gegenüber einem anderen, der stellt sich manchmal selbst auf einen etwas höheren Sockel. So deren Meinung. - Im Internet lese ich Folgendes:
„Barmherzigkeit ist eine Eigenschaft des Charakters. Barmherzig zu sein, heißt, sein Herz zu öffnen und die Not anderer Menschen wahrzunehmen und entsprechend zu handeln. Barmherzigkeit bedeutet, ich bin innerlich betroffen von dem was mir begegnet und ich überlege mir, was für ein Handeln dadurch von mir gefordert wird.“ - Ist Barmherzigkeit also vergleichbar mit Mitleid?
Ich denke nicht, denn Mitleid ist im Gegensatz zur Barmherzigkeit keine Charaktereigenschaft, sondern einfach nur ein menschliches Gefühl. Barmherzigkeit geht aber viel tiefer, kommt aus dem Innersten, und aus ihr entsteht dann ein Handeln, das mehr ist als nur bloßes Mitleid. - Der Psalmbeter (übrigens des längsten Psalmes in der Bibel) fleht nun Gott um Barmherzigkeit an. Nicht um Mitleid, sondern um Barmherzigkeit.
Mehr noch: Er formuliert sogar, dass er sie ganz grundlegend benötigt, um überhaupt leben zu können.
Er hofft also darauf, dass Gott sein Herz öffnet – für ihn, für sein Leben, für seine Nöte.
Er hofft auf Gottes Innerstes.
Er hofft darauf, dass er ihn ansieht, dass er dabei tatsächlich innerlich betroffen ist, und aus dieser inneren Betroffenheit und Nächstenliebe heraus handelt. An ihm - In einer Zeit, in der das Sicherheitsdenken groß ist und wir schnell dabei sind, für alles und jeden eine Versicherung abzuschließen, in der wir alles als Risiko einstufen, was sich unserer eigenen Kontrolle entzieht, ist dies eine seltsame Vorstellung.
Da macht jemand sein Leben abhängig nur von einer einzigen Sache – nämlich von der Barmherzigkeit Gottes. Davon, dass Gott sein Herz für ihn öffnet. Davon, dass Gott ihn ansieht – und dabei Liebe für ihn empfindet.
Er braucht keinen Sicherheitsanker, kein „was mache ich wenn…“, keine Suche nach Alternativen – nein. Es ist Gottes Barmherzigkeit allein, die er als lebensnotwendig erachtet. Etwas anderes will er nicht. Und braucht er nicht. - Mehr noch: Er erhofft, dass Gott aus seinem Blick auf ihn heraus auch an ihm handelt.
Barmherzig handelt. Er hält ihm sein ganzes Leben hin und geht davon aus, dass Gottes Handeln an ihm wertvoller und wichtiger ist als alles, was er selbst für sich tun könnte. Denn Gottes barmherziger Blick sieht mehr, als wir uns auch nur vorstellen können. Mehr noch, als wir selbst überhaupt von uns wissen.
Und: Er sieht auch, was gut für uns ist. Und was wir brauchen.
Er sieht, was er uns schenken kann. - Was für eine Hingabe. Was für ein bedingungsloses Vertrauen.
Ich bete darum, dass mir das wenigstens im Ansatz auch ein bißchen gelingen möge.
Kunterbuntes
1886, vor 134 Jahren, verkauft in Atlanta der Drogist John Pemberton Für fünf Cent pro Glas erstmals ein von ihm entwickeltes Mittel gegen Kopfschmerzen und Müdigkeit, das später als Coca-Cola bekannt wird.
1945 endet an diesem Tag der Zweite Weltkrieg in Europa.
Aus diesem Grund ist heute in vielen europäischen Ländern ein nationaler Feier- bzw. Gedenktag (Tag der Befreiung).
Vier Jahre später, 1949, beschließt der Parlamentarische Rat nach achtmonatigen Beratungen mehrheitlich gegen die Stimmen von CSU und KPD das Deutsche Grundgesetz (GG), das jedoch vorläufig nur für die Westzone Rechtsgültigkeit erlangt.
Vor genau 40 Jahren erklärt die Weltgesundheitsorganisation WHO die Pocken für weltweit ausgerottet und empfiehlt die Einstellung der entsprechenden Schutzimpfung.
Und: Heute sind es noch genau 230 Tage bis Weihnachten.
Was zum Schmunzeln:
Lehrer: „Fritzchen, warum betest du im Unterricht?“
Fritzchen: „Meine Mama sagt, ich soll vor dem Schlafengehen noch beten.“
Übrigens:
Die Gedanken zur Tageslosung können auch unter der Nummer (07251) 3800696 am Telefon angehört werden.
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Kommen Sie gut und behütet durch diesen Tag – Gott segne Sie!