Aus der Tiefe rufe ich Herr zu Dir. Ps.130
Jemanden begleiten,
das heißt zunächst:
ihn da abholen,
wo er jetzt ist.Wer begleitet, führt nicht,
der andere bestimmt die Richtung,
die Schrittfolge und das Tempo.
Es ist sein Weg.Vielleicht möchte er,
vielleicht gelingt es mir,
dass ich mit ihm gehe,
gleichsam ein-zwei Schritte
hinter ihm.Niemand weiß, wie Sterben geht.
Ich will nur begleiten,
solange es ihm recht ist
und mir möglich,
vielleicht bis vor das Tor.Begleiten,
wie ich es eben kann,
mit meiner Angst,
meiner Hilflosigkeit,
aber mit Respekt und Ehrfurcht
vor dem anderen
und seiner Art zu leben
und seiner Art zu sterben.
SIE WÜNSCHEN NACH DEM TOD EINES LIEBEN MENSCHEN EINE KIRCHLICHE BESTATTUNG, DANN NEHMEN SIE BITTE DIREKT KONTAKT MIT PFARRER KLAUS VOGEL AUF. ER NIMMT SICH FÜR SIE ZEIT.
Dieses Gespräch, das zu Hause oder im Pfarramt stattfinden kann, dient als Vorbereitung der kirchlichen Bestattung.
Ein Pfarrer berichtet: „Bei einer Erdbestattung haben sich die Angehörigen gewünscht, ihren Abschied vom Verstorbenen selbst zu gestalten. Im Trauergespräch wurde vereinbart, dass sie das Grab des Verstorbenen selbst wieder zuschütten und dies nicht den Friedhofsangestellten überlassen wollen. Für die Hinterbliebenen war das keine leichte, aber eine ganz persönliche Form des Abschieds.“
Die Erfahrungen von Gemeindepfarrerinnen und Gemeindepfarrern, aber auch von Angehörigen zeigen, dass die persönliche Beteiligung an der Gestaltung der Trauerfeier ein guter Weg des Abschiednehmens sein kann.
Die Angehörigen können zu einer persönlichen Gestaltung der Trauerfeier beitragen, indem sie sich beispielsweise überlegen:
Welche Stationen des Lebenswegs sollten im Lebenslauf zur Sprache kommen, damit die Trauergäste diesen Weg gedanklich mitgehen können? Wäre es denkbar, dass Angehörige den Lebenslauf selbst vortragen? Es müssen nicht immer Worte sein.
Ein Pfarrer erzählt von einer Trauerfeier: „In einer der letzen Wochen vor dem Tod hat die 10-jährige Tochter ihrem sterbenden Vater ein Bild gemalt und geschenkt. Jona und der Wal sind darauf zu sehen. Dieses biblische Motiv hat für die Tochter den Schrecken und die Hoffnung ausgedrückt. Das Bild hat ihren Vater begleitet. Die Angehörigen haben sich gewünscht, dass es auch in der Trauerfeier im Mittelpunkt steht.“
Nicht immer hat die Gemeindepfarrerin oder der Gemeindepfarrer die oder den Verstorbenen persönlich gekannt. Ein Foto aus neuerer Zeit hilft, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen.
Auch ein Bibelvers, der ihn oder sie im Leben begleitet hat (Taufspruch, Konfirmationsspruch, Trauspruch o. a.), ein Sinnspruch oder das Lieblingsbild bringen die oder den Verstorbenen näher. Solche Erinnerungsstücke eignen sich auch gut für die Trauerpredigt.
Für viele Hinterbliebene ist auch die Musik ein Trost. Gibt es Lieder oder Instrumentalstücke, die für die Verstorbenen von Bedeutung gewesen sind und die sie sich gewünscht haben oder gewünscht hätten?
Das Verlesen des Lebenslaufs, persönliche Erinnerungsstücke, ein selbst gesprochenes oder ausgewähltes Gebet, ein musikalischer Beitrag sind nur einige Beispiele dafür, was Angehörige selbst im Rahmen einer kirchlichen Trauerfeier tun können. Was jeweils als hilfreich empfunden wird, besprechen Sie mit dem Pfarrer der die Trauerfeier gestaltet.