31. März 2020
Herrnhuter Tageslosung vom 31. März 2020
„Aus weiter Ferne werden Menschen kommen und beim Bau des Tempels mithelfen.“ (Sacharja 6, 15)
Gedanken dazu:
- Ein Prophetenwort. Ein Wort für die weite Zukunft. In den Jahren und Jahrzehnten der Globalisierung schienen wir in der Zukunft angekommen zu sein: Millionen Menschen (manchmal auch wir selbst) sind von weit gekommen und in die Ferne gegangen und waren auf dem Erdball unterwegs. Seit wenigen Tagen ist das vorbei. (Fast) Niemand kommt mehr, niemand darf mehr kommen. Wie lange noch? Wird sich nach der Krise dauerhaft etwas daran geändert haben? Wird nach der Krise vor der Krise sein?
- Tausende sind auf griechische Inseln gekommen – nicht um Urlaub zu machen, sondern um weiter zu reisen… nach Europa – weg von allen Nöten und hin ins Wohlergehen. Das Virus hat sie verdrängt – aber nur aus den Medien, nicht von den Inseln am Rande Europas. Denken wir noch an sie, beten wir noch für sie, berührt ihr Schicksal noch unser Gewissen?
- Menschenmassen beim Bau des Tempels… Unsere Kirchen sind schon längst gebaut. Unsere Not ist, sie zu erhalten. Aus den volkskirchlichen Menschenmassen ist die bröckelnde und stetig kleiner werdende Zahl der Kirchenmitglieder geworden. Wie schön wäre es, wenn die Kirche(n) nach der Krise Ort(e) fröhlichen Gebets, belebender Musik und heiterer Gottesdienste wäre(n) – stets an der Schwelle, wo Stühle und Bänke knapp werden?
- Was sind heutzutage die Tempel, die gebaut werden? Die von den Menschenmassen gewollt, gebaut, genutzt und finanziert werden? Partymeilen? Apple Stores? Megaarenen? Superkreuzfahrtschiffe? Secretescapes…
Kunterbuntes
- Vor 30 Jahren fand in London eine auch massiv gewalttätige Großdemonstration mit 70.000 Teilnehmern gegen die von Margaret Thatcher eingeführte „Kopfsteuer“ („Poll Tax“; Besteuerung pro Nase statt pro Einkommen) statt. Dies führte letztlich zu ihrem Sturz im November 1990.
- Am 31. März ist der 424. Geburtstag von René Descartes und der 288. Geburtstag von Joseph Haydn.
- Vor 175 Jahren erreichte die „Sächsische Sintflut“ (extremes Hochwasser bzw. „Jahrhunderthochwasser“) in Dresden ihren Höhepunkt.
- Alle, die Cornelia oder Benjamin heißen, haben heute Namenstag!
Kommen Sie gut und behütet durch diesen Tag – Gott segne Sie!
Von Klaus Vogel