6. Mai 2020
Beitrag von Klaus Vogel
Herrnhuter Tageslosung vom 6. Mai 2020
„Ich will die Finsternis vor ihnen her zum Licht machen und das Höckerige zur Ebene.“ (Jesaja 42, 16)
Gedanken dazu
- Mein erster Gedanke: Kein seltenes oder abseitiges Bild, das der Prophet hier auswählt: Licht und Finsternis. Jesus hat sich uns als Licht der Welt vorgestellt, Psalm 23 führt durch das finstere Tal. Ein allerwelts Bibelwort also, durchschnittlich und gewöhnlich? So wie Minden und Frankenthal gegenüber München und Frankfurt?
- Da fällt mir auf: Licht ist das erste Schöpfungswerk Gottes: „Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht“ (1. Mose 1,3). Ich weiß nicht, womit ich anfangen würde, wenn ich eine Schöpfung ins Werk zu setzen hätte. Gott hat mit dem Licht, angefangen. Ich habe dieser Tage in einem Kellerraum eine Lampe ausgetauscht. Moderne LED gegen alte Kellerfunzel, Bruchteil an Energiebedarf und Vielfaches an Lichtausbeute gegen Vielfaches an Energie und schwaches Licht. Alles ist erheblich heller und sieht völlig anders aus. So stelle ich mir das Licht vor, in das Gott die Finsternis verwandelt, es setzt die Dinge ins rechte Licht.
- Der Vers taugt nicht dazu, Phrasen zu untermauern, so im Sinne von: Es geht schon wieder aufwärts, nach jedem Regen kommt auch wieder Sonnenschein, auf und nieder immer wieder… Der Vers sagt nichts von einem Wechsel, sondern von einem Wandel: Gott verwandelt die Finsternis in Licht. Einfach so. Gott lässt sie nicht ausschleichen wie die Dämmerung die zu Ende gehende Nacht. Nein, Gott switcht die Finsternis in Licht um. Die Finsternis hört schlicht auf, Finsternis zu sein. Nichts ist mehr in einen Schleier gehüllt oder unsichtbar hinter lichtlosem Dunkel. „Im rechten Licht besehen“, so die Redensart, erkennen wir, wie die Dinge (und hoffentlich auch die Menschen) wirklich sind. Im rechten Licht erkenne ich etwas von Gott, erkenne ich die Fragwürdigkeit meiner Lieblingsvorurteile, kann ich das Gute nicht mehr nur bei mir, sondern auch bei anderen sehen, dort, wo bislang noch nie ein Lichtstrahl hingekommen ist, kann ich das Gute sehen, das zu tun ist und die Entscheidungen, die zu treffen sind.
- „Ich will“ die ersten zwei Worte gefallen mir besonders gut. Es ist seit längerem zu einer schlimmen Mode geworden, sich im Konjunktiv auszudrücken. Ganz besonders typisch ist der einleitende Satz: „Ich würde mir wünschen…“ Wer sich so äußert verlässt die Wirklichkeit und begibt sich eine virtuelle Scheinwelt für die und in der er/sie einen Wunsch hat – alles nicht ernst zu nehmen, weil wörtlich genommen reines Wunschdenken. Wie gut, dass Gott nicht sagt: „Ich würde wollen…“ – nein Gott will und Gott tut. Gott ist ein Gott des Indikativ, ein Gott der Tat, der klaren Ansage und der wundervollen Umsetzung – wir werden es sehen!
Kunterbuntes
- Heute am frühen Morgen nähert sich der Vollmond der Erde bis auf 359.654 Kilometer und es ergibt sich der letzte „Supermond“ des Jahres.
- Vor 180 Jahre hat die erste Briefmarke der Welt, die One Penny Black, die in Großbritannien seit dem 1. Mai herausgegeben wird, ihren Gültigkeitsbeginn.
- Vor 266 Jahren besteht Dorothea Christiane Erleben, die ihr Studium auf Grund einer Sondergenehmigung von Friedrich dem Großen absolviert hat, ihre Doktorprüfung an der Universität Halle mit großem Erfolg und wird damit zur ersten promovierten Ärztin in Deutschland.
- Der österreichische Psychiater Siegmund Freud ist vor 164 Jahren geboren, der Dichter Christian Morgenstern vor 149 Jahren und der Kabarettist Hanns Dieter Hüsch ist vor 95 Jahren.
- Tony Blair, der frühere britische Premierminister feiert heute seinen 67. Geburtstag. Vier Menschen unserer Kirchengemeinde haben heute ebenfalls Geburtstag. .
- Zum Schmunzeln: „Eine Frau kommt ganz aufgelöst zum Psychologen: „Herr Doktor, Herr Doktor, mein Mann ist verrückt!“ „Wie äußert sich das?“, fragt der Arzt. „Er isst zum Frühstück einen Teller und eine Tasse, wobei er nur den Henkel übrig lässt!“, erklärt sie. „So ein Verrückter! Da hätten Sie schon viel früher kommen müssen! Wo doch der Henkel das Allerbeste ist!“
Übrigens:
Die Gedanken zur Tageslosung können auch unter der Nummer (07251) 3800696 am Telefon angehört werden.
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Kommen Sie gut und behütet durch diesen Tag – Gott segne Sie!