Statement von Landesbischöfin Heike Springhart zur Lage in Israel
Statement von Landesbischöfin Heike Springhart zur Lage in Israel
– 10.10.2023 –
Die täglich immer neuen dramatischen Bilder des Terrors der Hamas in Israel erschüttern uns. Das Blutbad unter jugendlichen Festivalbesuchern in der Negev-Wüste, die brutalen Entführungen, die unzähligen Ermordeten, die in einem Kibbuz in der Nähe des Gazastreifens gefunden wurden und die entfesselte Gewalt der Terrormiliz Hamas sind verabscheuungswürdig und mit nichts zu rechtfertigen. Der Überfall der Hamas erinnert an dunkelste Zeiten des Judenhasses.
Mit großer Sorge sehe ich auf die Eskalation der Gewalt im Nahen Osten. Dabei kann es nur Verlierer geben. Ich bete für die Menschen in der Region, die von den Gewaltexzessen betroffen sind.
Über die „Evangelische Mission in Solidarität“ (EMS) stehen wir in engem Austausch mit Menschen in der gesamten Region, denen wir verbunden sind. Das, was wir hören, geht uns nahe.
Die Sehnsucht nach Frieden und Gerechtigkeit ist drängender denn je. Wir stehen an der Seite der von Gewalt, Willkür und Terror Betroffenen und fordern die internationale Gemeinschaft auf, die Situation zu deeskalieren. Die Grundsätze des humanitären Völkerrechts müssen eingehalten und die Menschenrechte gewahrt werden.
Wir teilen die Sorge der „Rabbis for Human Rights“ und der „Evangelical Lutheran Church in Jordan and the Holy Land“, dass diese Angriffe unermessliches Leid für israelische und palästinensische Menschen nach sich ziehen werden. Mit ihnen und allen Menschen in der Region beklagen wir den grausamen Tod so vieler unschuldiger Menschen.
In unserem Land blicken wir mit Sorge auf die noch stärker bedrohte Situation der jüdischen Gemeinden. In einem Schreiben am 8.10.2023 habe ich Rami Suliman, dem Vorsitzenden der Israelitischen Religionsgemeinschaft in Baden-Württemberg meine Sorge und unsere Solidarität ausgesprochen.
Terror und Gewalt dürfen nicht das letzte Wort haben. Wir geben die Hoffnung auf Frieden und ein Leben in Sicherheit für alle im Nahen Osten nicht auf. Wir werden auch künftig mit allen im Gespräch bleiben, die an einem Miteinander in Frieden und an gerechten Beziehungen arbeiten.
Mit ihnen und ganz Israel beten wir Worte des 122. Psalms:
Wünschet Jerusalem Frieden!
Es möge wohlgehen denen,
die dich lieben!
Es möge Friede sein in deinen Mauern
und Glück in deinen Palästen!