1. Juni 2020 – Gemeinsamer Gottesdienst der ACK Kraichtal
Der diesjährige ökumenische Pfingstmontagsgottesdienst kann wegen „Corona“ nicht wie gewohnt stattfinden. Deshalb lädt der Vorstand der ACK Kraichtal ganz herzlich zur „Heimandacht“ an Pfingstmontag ein. Sie können die unten veröffentlichte Vorlage gerne als Grundlage nehmen und auf Ihre Bedürfnisse abstimmen. Wenn Sie in einer Hausgruppe beten, sollte eine Person die Leitung übernehmen und die einzelnen Gebete verteilen.
Alle Kraichtaler Kirchenglocken werden um 10:00 Uhr dazu läuten und einladen.
Sie können um 10:00 Uhr auch auf den Livestream gehen:
YouTube: „Kraichtal Elsenz“ oder
https://www.youtube.com/chanel/UCq75Gb_tH2zSA_VqhOFpziQ
und auf diese Weise mitbeten. So entsteht auch eine Gemeinschaft von Betenden.
Hier nun der Vorschlag für die Hausandacht:
L = Leiter/Leiterin
V = Vorbeter/Vorbeterin
A = Alle
Instrumentalstück
Lobpreis: Lobe den Herren (EGB 317, Gl 392)
Gebet offene Schale (Gebet der Töpfer in Taize)
L: Wir öffnen uns für Gottes Geist, dass er jetzt wirkt und auf uns herabkommt. Mit unseren geöffneten Händen, die wir zu einer Schale formen, können wir jetzt beten.
â wer möchte formt die Hände zu einer Schale
Herr, mach mich zu einer Schale,
offen zum Nehmen, offen zum Geben …
Herr mach mich zu einer Schale für dich,
aus der du etwas nehmen kannst,
in die du etwas hineinlegen kannst.
Herr, mach mich zu einer Schale,
damit Du Dein Ja in mich hineinlegen kannst,
damit ich Deine Zusage an mein Leben spüren kann.
Herr, mach mich zu einer Schale für meine Mitmenschen,
offen für die Liebe, für das Schöne, das sie verschenken wollen;
offen für ihre Sorgen und Nöte Herr, mach mich zu einer Schale.
Danklied für den Geist
- Danke für deinen Geist des Lebens,
danke, dass ich ihn in mir trag.
Danke, dass ich dir nie vergebens
meine Sehnsucht sag.
2. Danke für deinen Geist der Stärke,
danke, dass er mir Hoffnung macht.
Danke – denn auch wenn ich’s nicht merke,
gibt er auf mich acht.
3. Danke für die, die mich begleiten,
danke für jeden, der mich liebt.
Danke, wenn es nach Streitigkeiten
wieder Frieden gibt.
4. Danke für Stärken und Talente,
danke – fühl ich mich oft auch klein.
Danke, denn wenn ich alles könnte,
bliebe ich allein.
5. Danke, nur du bist ohne Schranken,
danke, ich halt mich fest daran.
Danke, mein Gott, ich will dir danken,
dass ich danken kann
Nach der Melodie „Danke für diesen guten Morgen“
Liturgischer Gruß / Votum / Begrüßung
L: Wir beginnen dieses Ökumenische Hausgebet, Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
A: Amen.
L: Gepriesen sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns den Geist der Zuversicht und den Geist der Liebe schenkt.
A: Amen.
L: Begrüßung (falls nicht schon geschehen)
V: Hinführung
Die Apostelgeschichte berichtet: Nach der Himmelfahrt zogen sich die Jünger Jesu und die Frauen in seinem Gefolge in den Abendmahlsaal zurück. Dort verharrten sie einmütig im Gebet. In dieser Coronazeit ist öffentliches Leben nur eingeschränkt möglich. Wir sind gezwungen uns zurückzuziehen. Folgen wir gerade heute dem Beispiel der jungen Kirche. Beten wir um das Kommen des Gottesgeistes. Er möge herabkommen auf jeden von uns, auf unsere Gemeinden, auf die ganze Kirche. Gottes Heiliger Geist lasse uns eins werden – mit ihm und untereinander.
Gemeinsames Gebet
L: Wir beten gemeinsam
A: Gott, du hast die Herzen deiner Gläubigen durch die Erleuchtung des Heiligen Geistes gelehrt.
Gib, dass wir in diesem Geist erkennen, was recht ist und allezeit seinen Trost und seine Hilfe erfahren. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen
Anrufungen
(1x vorsingen, 1x alle)
V: Sei bei uns, Geist, der Weisheit, damit wir zwischen wichtig und unwichtig, zwischen richtig und falsch unterscheiden können.
A: Veni, Sancte Spiritus
oder jeweils die Übersetzung beten:
Komm Heiliger Geist,
entzünde das Feuer Deiner Liebe
V: Sei in uns, Geist des Verstandes, damit wir die Wahrheit des Evangeliums verstehen.
A: Veni, Sancte Spiritus
V: Führe uns, Geist des Rates, damit wir den rechten Weg sehen und guten Rat geben
A: Veni, Sancte Spiritus
V: Erfülle uns, Geist der Stärke, damit wir in der Herausforderung unseres Glaubens in deiner Liebe bleiben.
A: Veni, Sancte Spiritus
V: Sei mit uns, Geist der Wissenschaft, damit wir einsichtig werden in das, was heute für morgen zu tun ist.
A: Veni, Sancte Spiritus
V: Entzünde uns, Geist der Frömmigkeit, damit wir das Heil nicht in uns, sondern in Dir suchen.
A: Veni, Sancte Spiritus
V: Weck uns auf, Geist der Gottesfurcht, damit unser Leben und unser Handeln überzeugend werden.
A: Veni, Sancte Spiritus
Hinführung zur Lesung
L: wir wollen uns für Gottes Wort öffnen, das wir anhören werden, bitte sprecht jeden Satz nach
V/A Gib uns den Wunsch, dein Wort zu suchen
V/A Gib uns das Licht, dein Wort zu finden
V/A Gib uns den Geist, dein Wort zu glauben
V/A Gib uns den Mut, dein Wort zu leben
Lesung Apostelgeschichte 2 – Der Heilige Geist kommt (Übersetzung Hoffnung für alle)
Wir hören aus der Apostelgeschichte, Kapitel 2
V: Zum Beginn des jüdischen Pfingstfestes waren alle, die zu Jesus gehörten, wieder beieinander.
Plötzlich kam vom Himmel her ein Brausen wie von einem gewaltigen Sturm und erfüllte das ganze Haus, in dem sie sich versammelt hatten.
Zugleich sahen sie etwas wie züngelndes Feuer, das sich auf jedem Einzelnen von ihnen niederließ.
So wurden sie alle mit dem Heiligen Geist erfüllt und fingen an, in fremden Sprachen zu reden, jeder so, wie der Geist es ihm eingab.
In Jerusalem hatten sich viele fromme Juden aus aller Welt niedergelassen.
Als sie das Brausen hörten, liefen sie von allen Seiten herbei. Fassungslos hörte jeder die Jünger in seiner eigenen Sprache reden.
»Wie ist das möglich?«, riefen sie außer sich. »Alle diese Leute sind doch aus Galiläa,
und nun hören wir sie in unserer Muttersprache reden; …
Erstaunt und ratlos fragte einer den anderen: »Was soll das bedeuten?«
Einige aber spotteten: »Die haben doch nur zu viel getrunken!«
Da erhob sich Petrus mit den anderen elf Aposteln und rief der Menge zu: »Hört her, ihr Leute aus Judäa und ihr Einwohner von Jerusalem! Ich will euch erklären, was hier geschieht.
Diese Männer sind nicht betrunken, wie einige von euch meinen. Es ist ja erst neun Uhr morgens.
Nein, hier erfüllt sich, was Gott durch den Propheten Joel vorausgesagt hat. Bei ihm heißt es:
›In den letzten Tagen, spricht Gott, will ich die Menschen mit meinem Geist erfüllen. Eure Söhne und Töchter werden aus göttlicher Eingebung reden, eure jungen Männer werden Visionen haben und die alten Männer bedeutungsvolle Träume.
Allen Männern und Frauen, die mir dienen, will ich in jenen Tagen meinen Geist geben, und sie werden in meinem Auftrag prophetisch reden.
Lied 2x
Impuls
nach einer Vorlage von Lothar Simmank
V: Für den Verfasser der Apostelgeschichte ist wichtig: Die Geschichte von Jesus Christus, wie sie die Evangelisten berichten, ist nicht zu Ende. Es geht weiter mit seinen Anhängern, den Christen: Pfingsten wird zum Geburtstag der Kirche. Denn hier tritt die christliche Gemeinde zum ersten Mal öffentlich auf – noch dazu in ausgesprochen spektakulärer Art und Weise. Die bis dahin verzagten Protagonisten des Christentums erweisen sich plötzlich als sprachmächtig und missionarisch überzeugend. Petrus rief der Überlieferung zufolge die Menschen auf, sich auf den Namen Jesu Christi taufen zu lassen. Ihm folgten laut Pfingsterzählung an dem Tag rund 3.000 Menschen.
Es wird noch einige Jahrhunderte dauern, bis die neue Religion weite Teile der Welt erobert. Aber Pfingsten mit der Ausgießung des Heiligen Geistes markiert den Anfang dieser Bewegung. Es ist mit Händen zu greifen: Die Menschen sind im wahrsten Sinne Feuer und Flamme für ihren Glauben, die christliche Urgemeinde gründet sich: „Alle, die zum Glauben gekommen waren, bildeten eine enge Gemeinschaft und taten ihren ganzen Besitz zusammen“, übersetzt der Theologe Jörg Zink den Schluss der Pfingstgeschichte.
Theologisch betrachtet ist Pfingsten für die Kirche jedoch ein existenziell wichtiges Fest. Der Theologe Fulbert Steffensky stellt sich die Kirche als „alte Dame“ vor, die erstaunt in ihrer Geburtsurkunde liest und die revolutionären Anfänge der Christenheit wiederentdeckt: „So also war ich gemeint, denkt die alte Dame Kirche. Das war der Anfang und der große Traum: Jeder sollte die Sprache des anderen verstehen; jeder sollte der Wahrheit näher sein, nicht nur die Profis oben; alle sollten miteinander das Gebet, das Brot und das Geld teilen.“
An den revolutionären Geist von Pfingsten erinnert der katholische Pastoraltheologe Jörg Seip (Bonn), der starre amtskirchliche Strukturen aufs Korn nimmt: „Pfingsten ist das gefährlichste Fest. Pfingsten hat die Kirche nicht gegründet, sondern aufgehoben. Pfingsten war nie Fundament der Kirche. Pfingsten ist ihr Sprengsatz“.
Mit Pfingsten ist vielerorts auch eine ökumenische Tradition verbunden. In gemeinsamen Gottesdiensten oder Andachten erinnern Christen daran, dass beim ersten Pfingsten Menschen aus unterschiedlichen „Lagern“ durch Gottes Geist zu einer Einheit zusammengeschweißt wurden. Margot Käßmann beschrieb das einmal so: „Pfingsten ist nicht der Geburtstag der Reformierten, der Lutheraner, der Katholiken oder der Baptisten, sondern der Geburtstag der Kirche“.
Instrumentalstück oder kurze Stille
Bitten mit dem Ruf (gesprochen oder gesungen)
V Du bist der Geist, der Leben schafft, durch dich wurde Adam zu einem lebendigen Menschen.
A Du bist der Geist, der Leben schafft.
V Durch dich nahm Gottes Sohn in Maria menschliches Leben an. A Du bist …
V Im Wasser der Taufe wurden wir zu neuem Leben geboren.
A Du bist…
V In dir und aus dir leben wir. A …
V Durch dich und mit dir sind wir ein Volk Gottes. A …
V Immer neu werden wir von dir beschenkt. A …
V Deine Gaben mögen in uns wachsen und reiche Frucht bringen. A …
A: Ruf Komm Heiliger Geist (gesungen)
V: Wir beten zum Heiligen Geist, der uns gesandt wurde, um uns beizustehen.
A Erfülle und begleite uns.
V Wir möchten dich hören, Heiliger Geist, dir vertrauen.
A Erfülle …
V In unserem Suchen und Fragen. A …
V Auf all unseren Lebenswegen. A …
V Mit Licht und Stärke. A …
V Mit Freude und Güte. A …
V Mit Liebe und Frieden. A …
A: Ruf Komm Heiliger Geist (gesungen)
V Um unserer Lebendigkeit willen beten wir zu dir, Hl. Geist.
A Stärke uns, o Heiliger Geist.
V Wenn wir ängstlich, misstrauisch oder eifersüchtig sind. A Stärke uns …
V Wenn wir uns einsam und verlassen fühlen. A …
V Wenn alles zerbrochen ist. A …
V Wenn uns die Sorgen des Alltags gefangen halten. A …
V Wenn wir krank sind A …
V Wenn wir zweifeln, stärke du unseren Glauben. A …
V Wenn alles aussichtslos erscheint, stärke du unsere
Hoffnung. A …
V Mit dir, guter Geist, können wir einen neuen Anfang wagen. A …
A: Ruf Komm Heiliger Geist (gesungen)
Vaterunser
L: Als Kinder eines himmlischen Vaters, als Schwestern und Brüder Jesu Christi, in denen Gottes Heiliger Geist wohnt, beten wir voll Vertrauen:
A: Vater unser …
Segen
L und V im Wechsel:
- Geht hin in dem Vertrauen, dass Gott euch hineinnimmt in die Gemeinschaft mit ihm.
- Geht hin in dem Glauben, dass die Liebe Jesu Christi euch verbindet.
- Geht hin in der Gewissheit, dass Gottes Geist euch leitet und führt.
- So geht unter dem Segen des gütigen und barmherzigen Gottes,
- des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
A: Amen.
Schlusslied
Bewahre uns Gott, behüte uns Gott (EGB 171, Gl 453) besonders Strophe 4
Vorschläge für (einfache) Lieder Zuhause:
- Meine Hoffnung und meine Freude
- Laudate omnes gentes
- Wo zwei oder drei
- ….