Gedenktag des Augsburger Bekenntnisses („Confessio Augustana“) – 25. Juni
Evangelische Christen feiern am 25. Juni den Gedenktag des Augsburger Bekenntnisses. Seine Übergabe durch Philipp Melanchthon jährt sich in diesem Jahr zum 489. Mal. Die „Confessio Augustana“ (so der lateinische Name) ist für evangelische Christen bis heute wesentlich.
Philipp Melanchthon verfasste das Augsburger Bekenntnis im Jahr 1530 auf Grundlage der Schwabacher Artikel von Martin Luther. Auf dem Reichstag zu Augsburg am 25.06.1530 übergaben es die lutherischen Reichsstände an Kaiser Karl V. Es war von historischer Bedeutung, weil es für die reformatorische Bewegung die kirchenrechtliche Grundlage schuf, auf der sich Teile der späteren evangelischen Landeskirchen erst bilden konnten. Das Augsburger Bekenntnis ist darum eine der Glaubensgrundlagen für die evangelisch-lutherischen Kirchen. Ebenso ist es für den protestantischen Glauben von Bedeutung: Seine Verfasser haben in 28 Artikeln eine Glaubenslehre festgehalten, die verbindlich gelten soll. Viele dieser Inhalte sind für den evangelischen Glauben noch heute maßgeblich.
Das Augsburger Bekenntnis trennt und verbindet zugleich. Es trennt, weil es sich von einigen Glaubenslehren abgrenzt, darunter auch Glaubenslehren der katholischen Kirche. So sollen Priester nun heiraten dürfen, das Abendmahl wird mit Brot und Wein gefeiert, also der Laienkelch im protestantischen Gottesdienst eingeführt. Außerdem wird die Vollmacht der Bischöfe ausschließlich auf den kirchlichen Bereich begrenzt. Eine weltliche Machtausübung, etwa das Erlassen von Gesetzen, war damit ausgeschlossen. Das Bekenntnis verbindet andererseits, weil für Protestanten erst durch diese Abgrenzung eine neue, verbindliche Glaubensgrundlage entstand. Für Teile der evangelischen Kirchen ist diese Grundlage zugleich Grundpfeiler von Lehre und Verkündigung.
Im Augsburger Bekenntnis ist auch verankert, dass die Rechtfertigung eines Christen allein durch Gott geschieht, nicht etwa durch gute Werke oder den Erwerb von Ablassbriefen. Die Erlösung der Welt durch Jesus Christus und die Gnade Gottes werden damit in den Mittelpunkt der protestantischen Verkündigung gerückt. Die Kirche selbst wird als „durchmischter Körper“ definiert, in deren Gemeinschaft sich sowohl gute wie auch schlechte Menschen finden können. Das gilt auch für Priester, die die Sakramente spenden. Das Augsburger Bekenntnis hält nun fest, dass die Wirksamkeit der Sakramente allein an Jesus Christus hängt und nicht am Glauben des Priesters.
(aus evangelisch.de)