„Hier stehe ich, ich kann nicht anders. Gott helfe mir. Amen.“ 500 Jahre Reichstag zu Worms
Am 17. und am 18. April 2021 jähren sich die welthistorischen Auftritte Martin Luthers in Worms vor Kaiser Karl V. zum 500. Mal
Mit diesen Worten beschloss Luther seine abschlägige Stellungnahme zu der Aufforderung seine zentralen Schriften und Aussagen zu widerrufen:
„… wenn ich nicht durch Zeugnisse der Schrift und klare Vernunftgründe überzeugt werde, denn weder dem Papst noch den Konzilien allein glaube ich, da es feststeht, daß sie öfter geirrt und sich selbst widersprochen haben, so bin ich durch die Stellen der heiligen Schrift, die ich angeführt habe, überwunden in meinem Gewissen und gefangen in dem Worte Gottes. Daher kann und will ich nichts widerrufen, weil wider das Gewissen etwas zu tun weder sicher noch heilsam ist. Gott helfe mir, Amen!“
Die Berufung auf die Bibel und das individuelle Gewissen ist die herausragende Besonderheit des Auftritts von Martin Luther vor dem Reichstag und ein Schlüsselereignis der Reformation.
Der Kaiser beschuldigte Luther eines Irrtums:
„… Denn es ist sicher, dass ein einzelner Mönch in seiner Meinung irrt, wenn diese gegen die der ganzen Christenheit, wie sie seit mehr als tausend Jahren gelehrt wird, steht. Deshalb bin ich fest entschlossen, an diese Sache meine Reiche und Herrschaften, mein Leib, mein Blut und meine Seele zu setzen.“
Der Kaiser setzte so Tradition und rein quantitative Argumente gegen Martin Luthers inhaltlich-qualitatives Argumentieren ein – und scheiterte damit letztendlich.
Wussten Sie übrigens, dass in Worms, das mit dem Fahrrad lediglich 76,7 km von Oberöwisheim entfernt ist, das größte lutherische Reformationsdenkmal weltweit steht?
Reformationsdenkmal in Worms
Für weitergehende Informationen empfehlen wir Ihnen die einschlägige Beschreibung in Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Luther_auf_dem_Reichstag_zu_Worms_1521