Gründonnerstag am 01.04.2021
Mahlgemeinschaft
Wann habe ich ihn zum letzten Mal gesehen? Welche Worte wurden gesprochen und was wurde verziehen? Wie wichtig werden diese Fragen, wenn ein geliebter Mensch stirbt.
Wohl denen, die Abschied nehmen durften oder gar ein letztes Wort mitbekamen – und wie furchtbar für Menschen in unseren Tagen, die alles das nicht können, wenn ein Angehöriger, mit dem Virus erkrankt, in einer Klinik liegt und gar dort ganz alleine verstirbt. Wohl denen, die, wenn ein Leben zu Ende geht, Abschied nehmen können. Sie behalten diese Eindrücke ihr Leben lang.
Vom letzten Vermächtnis Jesu berichtet der Gründonnerstag. Jesus nimmt sich viel Zeit zum Verabschieden, macht den Jüngern Mut, wäscht ihnen die Füße und gibt ihnen Worte und Zeichen für die Zeit ohne ihn. Und das Vermächtnis lebt. Noch heute bekennen Christen: Im Abendmahl ist Jesus ganz nah, auch nach 2000 Jahren noch – und auch, wenn wir uns nicht präsent in unserer vertrauten Kirchenumgebung zum Gottesdienst treffen dürfen. Er gibt uns an seinem neuen Leben Anteil. Ihn ehren wir, wenn wir einträchtig und ohne Trennungen das Brot brechen und den Wein teilen.
In der Nacht, da er verraten ward, sitzt Jesus gemeinsam mit seinen Jüngern zu Tisch. In Brot und Wein, mit Wort und Segen verbindet er sich mit den Seinen: „Das ist mein Leib – das ist mein Blut. Solches tut zu meinem Gedächtnis“. Das Abendmahl ist bis heute zentraler Bestandteil des christlichen Gottesdienstes – und wir werden es auch wieder gemeinsam in unserer schönen Mauritiuskirche miteinander feiern – ganz bestimmt!
Eine von mehreren möglichen Herleitungen des Namens:
Aus dem seit dem 14. Jahrhundert bezeugten, aber möglicherweise schon älteren Brauch, am Gründonnerstag besonders grünes Gemüse (Grünkohl, Salate, Nesseln, junge Triebe) und grüne Kräuter zu essen. Dies steht nicht nur im Einklang mit den allgemeinen Fastenvorschriften für die Karwoche, sondern auch in Verbindung mit vorchristlichen Vorstellungen, dass dadurch die Kraft des Frühlings eine Heilwirkung für das ganze Jahr aufgenommen werde. In einigen Regionen hatte der Gründonnerstag auch eine besondere Bedeutung für das Bestellen von Feld und Garten, als Tag der ersten Frühlingsaussaat oder als ein Tag, an dem man sich von der Aussaat oder vom Setzen oder Beschneiden der Pflanzen besonders reichen Ertrag versprach.
Liturgische Farbe: (nicht grün, sondern) WEISS