2. Mai 2020
Beitrag von Klaus Vogel
Herrnhuter Tageslosung vom 2. Mai 2020
„Verstoße mich nicht aus deiner Nähe und nimm deinen Heiligen Geist nicht von mir!“ (Psalm 51, 13; aus „Hoffnung für Alle“)
Gedanken dazu
- Verstoßen zu werden ist nicht schön. Wer schon mal in einer Beziehung (ob Ehe oder nicht) verstoßen worden ist, weiß, das tut weh, kann sogar ganz extrem weh tun. Alles Bisherige wird entwertet, Zukunftspläne müssen gecancelt werden, ähnlich wie Urlaubsreisen, Feste, Partys, Biergartenbesuche und so vieles mehr in der Corona Zeit, das feste Fundament, auf dem ich zu stehen meinte, ist einfach weggekippt, Türen bleiben für immer verschlossen, böse Gedanken schleichen sich ständig an mich heran. Die bisherige Nähe, die entscheidende Kraftquelle, ja die wie eine Tankstelle war, ist für immer versiegt, vertrocknet, verloren.
- Warum nur sollte Gott mich verstoßen? Das kommt für mich, der ich am Morgen (vielleicht noch etwas verschlafen) oder auch später (eventuell schon ein wenig zerstreut) auf die Losung des Tages schaue abrupt und unvorbereitet. Als Erstes irritiert mich das. Dann bemerke ich, dass der Vers aus einem der sehr herausragenden Psalmen stammt, dem „4. Bußpsalm“. Bei ihm wird vorausgesetzt, dass es (Gebets-)Worte aus König Davids Mund sind. David hat das Gebet nicht theoretisch und allgemein geschrieben, so wie wenn ich z. B. ein Gebet für den Gottesdienst am Buß- und Bettag schreibe. David hatte einen deftigen Anlass für sein Bußgebet. Gemäß Vers 2 hat er es formuliert, nachdem ihm bewusst geworden war, welche Schuld er mit dem Ehebruch mit Batseba (manche interpretieren es auch als Vergewaltigung) und dem von ihm aktiv herbeigeführten Tod ihres Gatten Uria auf sich geladen hat. Und ausgerechnet Uria war ein ihm besonders treu ergebener Offizier seiner Armee. Etwas flapsig stelle ich fest: Da kann man dann schon mal ein Bußgebet heraushauen.
- Dieser Psalm hat es mit der Revision der Perikopenordnung im Advent 2018 sogar zum Predigttext gebracht: Alle sechs Jahre an Aschermittwoch, wo allerdings nur ganz wenige evangelische Gemeinden Gottesdienst feiern. In meinem Kontaktstudium im Sommer 2019 hat in der Vorlesung ein (aus dem Rheinland stammender) Professor diese Platzierung als absoluten Volltreffer bezeichnet, da der rheinische Karneval einfach nur ein „organisierter Massenehebruch“ sei. Dann passen Davids Worte an Aschermittwoch ja perfekt – treffender geht es nicht.
- Auch wenn die wenigsten von denen, die dies lesen (einschließlich dem, der es geschrieben hat) bisher Ehebruch begangen haben und auch wenn heute nicht Buß- und Bettag ist, wir haben doch alle viel „Mist verzapft“ und – nicht selten bewusst – das Gegenteil von dem gemacht, was gut und richtig gewesen wäre, was Menschen geholfen und Gott gefreut, was auf der Erde Erleichterung und im Himmel Freude ausgelöst hätte. Kurzum: Wenn Gott wollte und Gründe suchen würde, mich zu verstoßen – Gott würde fündig, locker und leicht. „Danke, Gott, dass du das nicht tust. Danke, dass du deine Nähe schenkst und deinen Heiligen Geist und alles, was mir guttut. AMEN!“
Kunterbuntes
- Vor 56 Jahre erreichen 10 chinesische Bergsteiger den Gipfel des 8027 m hohen Shishapangma. Damit gibt es auf der Erde keinen unbestiegenen Achttausender mehr. Es ist der kleinste der 14 Achttausender der Erde und der letzte, dessen Erstbesteigung gelungen ist.
- Der deutsche Dichter Novalis (eigentlich Friedrich Freiherr von Hardenberg) ist vor 248 Jahren und Axel C. Springer vor 108 Jahren geboren worden.
- Sven Plöger, der bekannte ARD Fernsehmeteorologe feiert heute seinen 53. Geburtstag. Mit ihm können drei Menschen aus unserer Kirchengemeinde heute Geburtstag feiern.
- Alle, die Boris, Wiebke oder Zoe heißen, haben heute Namenstag. Zu unserer Kirchengemeinde gehört ein Boris.
- Morgen vor 50 Jahren sicherte sich im ausverkauften, legendären Bökelbergstadion Borussia Mönchengladbach durch einen 4:3 Sieg gegen den HSV seinen ersten deutschen Meistertitel.
- Zum Schmunzeln: „Der neugeborene Bruder des kleinen Marlon schreit wie am Spieß. Marlon fragt nach ein paar Minuten seine Mama: „Woher haben wir ihn eigentlich?“ Seine Mutter antwortet: „Er kam aus dem Himmel, Marlon.“ Darauf Marlon: „Oh Mann! Ich kann verstehen, warum sie ihn da rausgeworfen haben!“
Übrigens:
Die Gedanken zur Tageslosung können auch unter der Nummer (07251) 3800696 am Telefon angehört werden.
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Kommen Sie gut und behütet durch diesen Tag – Gott segne Sie!