5. Mai 2020
Beitrag von Barbara Swanton
Herrnhuter Tageslosung vom 5. Mai 2020
„Gott breitet den Himmel aus und geht auf den Wogen des Meers. Er macht den Großen Wagen am Himmel und den Orion und das Siebengestirn und die Sterne des Südens.“ (Hiob 9, 8+9)
Gedanken dazu:
- Was für großartige Bilder hier gemalt werden, finden Sie nicht auch?
Gott wird als Schöpfer der Welt gerühmt, als der, der Himmel und Erde gemacht hat, der das Meer bezähmt und den Himmel gestaltet. Und entsprechend auch als der, dem die Macht über seine Schöpfung gehört. Es sind sehr poetische Sätze, finde ich, und sie bringen die wahre Größe Gottes zum Ausdruck. - Umso interessanter ist es, wenn man sich die Geschichte Hiobs anschaut, aus dessen Feder diese Worte stammen. Hiob, der ein untadeliger Mensch war, mit einem großen, starken und unerschütterlichen Glauben. Bis Satan in Verhandlung mit Gott tritt und behauptet, Hiobs Glaube wäre ja nur so stark, weil es ihm gut gehe, weil er gesund und reich und mit vielen Kindern gesegnet sei. Dass er nur die Gaben Gottes liebe, nicht aber den Geber selbst. Und Gott erlaubt ihm, Leid über Hiobs Leben zu bringen. Unsagbares Leid.
Wer von uns hat noch nicht von den Hiobs-Botschaften gehört?
Alles wird ihm genommen: Reichtum, Gesundheit, Kinder, Familie.
Eigentlich ist das ein bißchen so eine Geschichte, wie man sie oft von Obdachlosen hört: Auf einmal bricht ein ganzes Leben zusammen. - Und Hiob? Wie reagiert er?
Wird er wütend? Klagt er Gott an? Oder wendet er sich gar von ihm ab?
Hiob weiß um die Allmacht Gottes. Und er fragt sich – in diesem Fall verstehen wir das wohl gut – warum Gott die Gerechten leiden lässt. Warum er so viel Leid in seinem Leben zulässt, wo er sich doch nichts hat zuschulden kommen lassen. Wo er sich doch immer an seine Gebote gehalten hat.
Er hinterfragt Gott und klagt ihn an – aber: Er lässt nicht von ihm los. Keine Sekunde.
Er zweifelt an Gottes Gerechtigkeit – aber nicht an Gott als Schöpfer, Herrscher und als einzige Hoffnung.
Ihm ist bewusst: Gott als der Allmächtige hat das Recht, zu geben und zu nehmen. Trotz allem Hadern betet er ihn dennoch vertrauensvoll an!
„Der Herr hat’s gegeben, der Herr hat’s genommen; der Name des Herrn sei gelobt!“ – so lauten ja seine Worte. - Wie ist das bei uns? Wie gehen wir mit Schicksalsschlägen um?
Wie laut klagen wir Gott an und fragen „Warum gerade ich? Was habe ich getan, dass ich das verdiene? Wofür bestraft mich Gott? Und warum lässt er so viel Leiden zu? Er ist doch der Allmächtige…“
Wir zweifeln also –wie Hiob. Das ist ok. Wir dürfen zweifeln und hadern.
Hiob aber fühlt sich – vielleicht im Gegensatz zu uns – nicht einen Moment von Gott verlassen.
Das hat er vielen Menschen – Christen wie Nicht-Christen – voraus, die aus ihrem persönlichen Leid schließen, Gott kümmere sich nicht um sie. Das Überzeugtsein von Gottes Souveränität macht den großen Unterschied. Das war der Grund, warum Hiob trotz seines Haderns an Gott festhielt: Er wusste, dass Gott seine einzige Hoffnung war. - „Gott breitet den Himmel aus und geht auf den Wogen des Meeres“ – so sagt er ja.
Der Himmel und das Meer sind beide von einer Größe, die unsere Wahrnehmung und unser Begreifen weit überschreiten.
Hiob aber ist sich sicher, dass beide nichts sind im Vergleich zur Größe Gottes.
Und das dürfen wir von ihm lernen: Das Festhalten an Gott, in Freud und ihn Leid. Denn er ist da. - Mit Worten aus Psalm 139 möchte ich gerne abschließen:
„ Führe ich gen Himmel, so bist du da; bettete ich mich bei den Toten, siehe, so bist du auch da.
Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer,
so würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich halten.“
Kunterbuntes
Vor 202 Jahren wird Karl Marx geboren.
Vor 199 Jahren stirbt Napoleon Bonaparte, der ehemalige Kaiser von Frankreich, auf der Insel St. Helena.
Vor 129 Jahren können in London die ersten Briefmarken aus Automaten gekauft werden.
Vor 51 Jahren beginnt Queen Elizabeth II. ihren ersten und einzigen Staatsbesuch in Österreich.
Und vor genau 30 Jahren beginnt in Bonn die erste Runde der Zwei-plus-Vier-Gespräche zwischen der BRD, der DDR und den vier Siegermächten Frankreich, Großbritannien, Sowjetunion und den USA, die am Ende zur Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten führen wird.
Was zum Schmunzeln:
Warum gehen Ameisen nicht in die Kirche?
Weil sie in Sekten sind!
Übrigens:
Die Gedanken zur Tageslosung können unter der Nummer (07251) 3800696 am Telefon angehört werden.
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Kommen Sie gut und behütet durch diesen Tag – Gott segne Sie!