12. Mai 2020
Beitrag von Klaus Vogel
Herrnhuter Tageslosung vom 12. Mai 2020
»Erbitte von mir, was du willst!«, sagte Gott zu Salomo. Salomo antwortete: »Gib mir ein Herz, das auf dich hört, damit ich dein Volk richtig führen und zwischen Recht und Unrecht unterscheiden kann. Denn wie könnte ich sonst ein so riesiges Volk gerecht regieren?« (1 Könige 3, 5+9)
Gedanken dazu:
- Ich meine, es ist das einzige Mal, wo so etwas in der Bibel vorkommt: Das große und auch noch von Gott ausgerufene „Wünsch dir was!“ Salomo hat zwar keine drei Wünsche frei, wie wir das von Alltagsphantastereien oft kennen – aber immerhin einen. Einen ohne jegliches Limit. Ich wäre an Salomos Stelle perplex, platt, sprachlos, bräuchte lange, um wieder Herr meiner Sinne zu werden. Damit wäre ich aber dem einen Wunsch, den ich so absolut frei habe, keinen Millimeter näher. Ganz Unterschiedliches kommt mir in den Sinn. Vieles davon ist materiell: finanzielle Mittel, um früher in den Ruhestand eintreten zu können oder um unserer klammen Kirchengemeinde einen kräftigen Schub zu finanzieren, sie aus allen Geldnöten zumindest für lange Zeit herauszuholen oder um mir ein Auto jenseits der 500 PS Grenze leisten zu können. In meinem Lebensalter und als jemand, der regelmäßig Menschen im Krankenhaus besucht, kommt natürlich auch Gesundheit vor. Aber worauf würde es letztlich hinauslaufen? Ich weiß es nicht. Wie wäre das bei Ihnen? Wissen Sie es?
- Salomo, den uns die Bibel als die personifizierte Weisheit und Klugheit erzählt, hat – nach Schilderung der Bibel – keinerlei Mühe, sich sofort festzulegen, und zwar in eine Richtung, in der er fast alleine unterwegs ist. Salomo wünscht sich ein Herz, das auf Gott hört. Das ist gut. Psalm 86, 11 fällt mir gleich ein: „Weise mir, Herr, deinen Weg, dass ich wandle in deiner Wahrheit; erhalte mein Herz bei dem einen, dass ich deinen Namen fürchte.“ Ein vorbildlicher Wunsch, der in der Bibel zumindest recht ähnlich da und dort geäußert wird.
- Was Salomos Antwort aber so völlig außergewöhnlich und staunenswert macht, ist Salomos Begründung, wozu er ein auf Gott hörendes Herz als größten Wunsch hat und haben möchte: Damit er seinen Job, seine beruflichen Pflichten, seine Lebensaufgabe gut erfüllen kann: Er ist König von Israel und will das Volk richtig führen. Er will ein klares Gespür und einen sicheren Instinkt dafür haben, was gut, richtig und gerecht ist und was nicht. Keiner von uns ist König oder Königin. Aber wir haben alle unsere Aufgaben und beruflichen Pflichten. Salomos Wunsch von damals ist für mich heute der Hinweis – ja mehr noch die Aufforderung, meine Alltagspflichten, mein Tagwerk, meine aller Freizeit, allem Urlaub und allen Wochenenden vorausgehenden Aufgaben gewissenhaft, sorgfältig, pflichtbewusst, nachvollziehbar und erklärbar zu erledigen. Mein Tagwerk – vielleicht nicht in jedem Detail (vielleicht aber auch doch) als Gottesdienst zu sehen, aber mit meiner Arbeit Gott die Ehre zu geben und meiner Verantwortung vor Gott gerecht zu werden. Wie sagt einer in dem alten Film „Die Stunde des Siegers“: „Man kann Gott auch durch das Schälen einer Kartoffel die Ehre geben.“
Kunterbuntes
- Vor 200 Jahren ist die britische Krankenpflegerin und Mitbegründerin des modernen Sanitätswesens, Florence Nightingale, geboren. Von ihr stammt der Satz: „Wahre Religion ist, keinen anderen Willen zu haben als den Willen Gottes.“
- Vor 95 Jahren wird Paul von Hindenburg als zweiter Reichspräsident der Weimarer Republik vereidigt.
- Vor 94 Jahre überfliegt der italienische Luftfahrtpionier Umberto Nobile im Luftschiff Norge gemeinsam mit dem norwegischen Polarforscher Roald Amundsen und dem amerikanischen Millionär Lincoln Ellsworth den Nordpol. Es ist das erste gesicherte Erreichen des Nordpols.
- Heute nicht mehr vorstellbar: vor 35 Jahren erringt die SPD bei der Landtagswahl in NRW unter Ministerpräsident Johannes Rau mit 52,1% ein Rekordergebnis.
- Der deutsche Rechtsanwalt und Schriftsteller Ferdinand von Schirach feiert heute seinen 56. Geburtstag. Mit ihm können vier Menschen aus unserer Kirchengemeinde heute ebenfalls Geburtstag feiern.
- Heute ist der Tag des Heiligen Pankratius, eines römischen Märtyrers und „Eisheiligen“
- Zum Schmunzeln: Ein Chirurg schlendert durch eine Katzenausstellung. An einem Stand bleibt er stehen. und bewundert zwei besonders stattliche Tiere. „Siamesen“, erklärt die Dame hinter dem Stand. „Wow“, staunt der Mann, „sauber getrennt!“
Übrigens:
Die Gedanken zur Tageslosung können auch unter der Nummer (07251) 3800696 am Telefon angehört werden.
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Kommen Sie gut und behütet durch diesen Tag – Gott segne Sie!