1. Mai 2020
Beitrag von Klaus Vogel
Herrnhuter Tageslosung vom 1. Mai 2020
„Ist denn die Hand des HERRN zu kurz?“ (4. Mose 11, 23)
Gedanken dazu:
- Ist das eine Einladung oder zumindest die Erlaubnis, dass wir uns Gott menschlich vorstellen? Nicht nur, wie anscheinend unausrottbar, mit langem, weißem Bart, sondern auch mit kurzen oder langen Gliedmaßen? Ist es legitim, dass wir uns Gott menschlich vorstellen? Oder entsteht das Problem erst, wenn es allzu menschlich wird, wozu der weiße Rauschebart ja schon gehört?
- Die Losung ist eine kurze und rhetorische Frage, mit einer Prise Witz; ähnlich wie Franz Beckenbauers legendäres „Ja ist denn heut schon Weihnachten?“ oder auch wie „Ja wedelt jetzt der Schwanz mit dem Hund?“ Die Frage ist von Gott selbst gestellt und an den zweifelnden Mose gerichtet. Moses Problem: Er kann sich Gottes Zusage nicht vorstellen. Es ist die Zusage, in einer einzigen Aktion dem millionengroßen Volk, das sich gerade noch in der Wüste befindet, Fleisch zum Verzehr für einen ganzen Monat zu spendieren. Ich hätte dieses Problem genauso – nein sicher noch sehr viel mehr gehabt bei einem solchermaßen alle vorstellbaren Dimensionen sprengenden Versprechen. Aber vielleicht ist das Problem ja auch das vom Anfang: Sich Gott menschlich vorzustellen. Genau das führt in solches Fahrwasser. Dann wird Gott maximal zum Supermenschen. Aber das ist Gott nicht. Gott ist Gott – und das ist es, was hilft, Limits wegzuschieben, in dem, was wir glauben und Gott zutrauen.
- Andererseits brauchen wir Ideen von Gott wie bei einem gebrochenen Bein die Gehhilfe. Ich denke dass genau darum Gott seinen Sohn als Mensch auf die Erde geschickt hat: Dass wir einen Anhaltspunkt haben, dass wir gedanklich nicht völlig im Trüben fischen müssen. Und schließlich ist es hier auch Gott selbst, der von „seiner Hand“ spricht.
- In jedem Fall ist die Hand des Herrn nicht zu kurz. Zu oft zu kurz ist unser Glaube, unsere Phantasie, unser Vertrauen, unsere Hingabe und unsere Zuversicht, dass Gottes Hand die unsrige greift, fest hält und uns in eine wunderbare Zukunft führt.
Kunterbuntes
- Vor 70 Jahren endet die nachkriegsbedingte Lebensmittelrationierung (Ausgabe von Lebensmittelkarten) in der Bundesrepublik.
- Vor 46 Jahren beginnt in der Bundesrepublik Deutschland weltweit erstmals ein Punktesystem im Fahrerlaubnisrecht (Punkte in Flensburg).
- Vor 45 Jahren endet mit der Einnahme Saigons durch Nordvietnamesische Truppen der Vietnam Krieg.
- Vor 26 Jahren verunglückt der brasilianische Formel-1 Star Ayrton Senna beim Großen Preis von San Marino in Imola tödlich.
- Hanns Martin Schleyer (von der RAF 1977 ermordet) ist vor 105 Jahren geboren worden. Der frühere württembergische Landesbischof Eberhardt Renz feiert heute seinen 85. Geburtstag und heute hat auch ein Mitglied unserer Kirchengemeinde Geburtstag.
- Zum Schmunzeln: „Im Stadtzentrum ließ eine Dame ihre Handtasche fallen. Ein ehrlicher kleiner Junge bemerkte es, also hob er sie auf und gab sie ihr zurück. Die Dame sah in ihre Handtasche und bemerkte: „Hmm … das ist komisch. Als ich meine Tasche verlor, war ein Zwanzig Euro Schein darin. Jetzt sind da zwanzig Ein-Euro-Münzen.“ Der Junge antwortete: „Das stimmt. Als ich das letzte Mal eine Handtasche fand, hatte die Besitzerin kein Kleingeld für eine Belohnung!“.
Übrigens:
Die Gedanken zur Tageslosung können auch unter der Nummer (07251) 3800696 am Telefon angehört werden.
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Kommen Sie gut und behütet durch diesen Tag – Gott segne Sie!