29. April 2020

Beitrag von Barbara Swanton

Herrnhuter Tageslosung vom 29. April 2020 

„Alles, was dir vor die Hände kommt, es zu tun mit deiner Kraft, das tu.“ (Prediger 9, 10)

Gedanken dazu:

• Ui, das klingt auf den ersten Blick doch sehr nach „Schaffe, schaffe, Häusle bauen.“
  Alles, was mir vor die Hände kommt, soll ich tun?
  In Zeiten von dauerhafter Überforderung und um sich greifendem Burnout ist dies eine Aussage, die mir schon ziemlich Angst macht. Das würde doch im Umkehrschluss bedeuten, dass ich auch für alles verantwortlich bin, was mir im Laufe eines Tages und auch meines ganzen Lebens begegnet. Das ist mir aber zu viel, nimmt mir beinahe die Luft. Ich empfinde bei diesem Gedanken einen wahnsinnigen Druck und ein ständiges „Du müsstest noch…“
• Um wieviel einfacher wäre es doch, bei allem mit dem Finger auf jemand anderen zeigen zu können und zu sagen „Du, mach mal. Das ist Deine Aufgabe.“
  Du, Nachbar, in meinem Garten wächst Löwenzahn – mach mal dein Unkraut weg.
  Du, Nächster, Frau Müller/Maier/Schulze braucht einen Einkauf – kannst Du mal? Ich hab nämlich keine Zeit.
  Du, Ehrenamtlicher, ich hätte da eine super tolle Idee – machst Du mal?
  Du, Reicher, es gibt so viel Armut auf der Welt – gib mal was ab.
  Du, Staat, ich werde alt – kümmere Dich mal um meine Rente.
  Du, Welt, unser Klima ist in Gefahr – komm endlich mal in die Gänge.
• Was für eine bequeme Haltung. Eine Haltung, bei der am Ende – NICHTS geschieht und wir sehenden Auges Unglück zulassen.
  Das kann es also auch nicht sein.
• Wie gut, dass in unserem Text noch ein kleiner, aber entscheidender Zusatz steht:
  „Alles, was dir vor die Hände kommt, es zu tun mit deiner Kraft, das tu.“
  Wir müssen also nichts tun, was uns über unsere Kraft geht. Gott mutet uns nicht übergroße Aufgaben zu. Er sieht, dass unsere Vorräte begrenzt sind. Er schert auch nicht alle über einen Kamm, sondern sieht die Resilienz eines jeden von uns, also die psychische Widerstandskraft und die Fähigkeit, schwierige Lebenssituationen ohne anhaltende Beeinträchtigung zu überstehen.
  Gott kümmert sich um uns. Weiter vorne, in Prediger 3, lesen wir deshalb nicht umsonst:
  „Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde.“
  Was für ein guter Hirte!
• Am Ende unseres Textes aber steht ein noch kleinerer – aber ebenso entscheidender Zusatz:
  „Alles, was dir vor die Hände kommt, es zu tun mit deiner Kraft, das tu.“
  So schlicht. So einfach. Und doch so wichtig:
  Wenn Du siehst, wo Dein Tun nötig und im Moment wichtig ist, und wenn Du ausreichend Kraft dafür hast – ja, dann TU es auch.
  Keine Ausreden mehr, kein Verschieben auf Morgen, kein Hoffen, dass sich irgend jemand anderes darum kümmert, kein Wegschauen.
  Dann tu es auch!!
  Gott sorgt sich um uns, ja, aber er traut uns auch Großes zu – lasst uns nicht davor Wegducken.

Kunterbuntes

Vor 313 Jahren vereinigen sich England und Schottland zu Großbritannien.

Vor 64 Jahren gibt der Verlag Axel Springer AG die erste Ausgabe der Sonntagszeitung „Bild am Sonntag“ heraus.

Vor 9 Jahren heiraten Prinz William und Catherine Middleton in der Westminster Abbey. Die beiden bekommen aus diesem Anlass den Herzogstitel von Cambridge verliehen.

Der österreichische Schauspieler Paul Hörbiger würde heute seinen 126. Geburtstag feiern,
und Michael „Bully“ Herbig wird heute 52 Jahre alt.

Was zum Schmunzeln:
„Sagst du auch jeden Abend schön dein Gebet?“, fragt der Pfarrer den kleinen Tobias.
„Nein, das macht die Mutti für mich!“ „So? Und was sagt sie denn für dich?“
„Gott sei gedankt, dass du endlich im Bett bist!“

Übrigens:

Die Gedanken zur Tageslosung können auch unter der Nummer (07251) 3800696 am Telefon angehört werden.

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Kommen Sie gut und behütet durch diesen Tag – Gott segne Sie!