6. April 2020
Herrnhuter Tageslosung vom 6. April 2020
„Ich könnte ihnen die Weisungen meines Gesetzes tausendmal aufschreiben, sie würden denken, es gehe sie nichts an.“ (Hosea 8, 12; aus der „Gute Nachricht“ Übersetzung)
Gedanken dazu:
- Eine Redensart fällt mir als erstes ein: „Was ich schwarz auf weiß besitze, kann ich getrost nach Hause tragen!“ – Klingt doch sehr gut. Alles, was ich verschriftlicht habe, gibt mir Sicherheit, schafft Verlässlichkeit, Klarheit und Gewissheit. Gottes Gesetz, sein Wille, ist seit Hoseas Zeit längst aufgeschrieben, schon ganz oft gehört und gelesen und gesagt.
- Ausgehend von der Redensart fällt mir auch ein ungutes Phänomen ein. Das Phänomen, dass ich viel zu viel nach Hause trage und dort ablege, einlagere, aufhebe für welche Zeit auch immer. Ein wenig komme ich in diesen Tagen nämlich auch zum hintergründigen Auf- und Ausräumen und schwanke ständig hin und her zwischen Staunen und Entsetzen: Was habe ich da im Lauf der Zeit alles nach Hause getragen? Was war da alles – manchmal im wahrsten Sinn – in der Versenkung verschwunden?
- Ungegenständliches, also Gedanken, Geschriebenes nach Hause tragen ist nicht unbedingt nur verkehrt – doch es ist meistens nur das Zweitbeste. Das Beste ist, es zu verinnerlichen, mich damit zu identifizieren, damit und daraus zu leben, damit schon durch mein Verhalten deutlich wird: Es geht mich etwas an!
- Von dem, was von Jesus überliefert ist, hat ganz viel damit zu tun, Gottes Willen, seine Weisungen verständlich zu machen, sie auf einfache und klare Aussagen herunterzubrechen. Es gibt davon mehrere und der Platz hier reicht nicht für alle aus. Eine, die mich schon immer fasziniert (unsere Konfirmandinnen und Konfirmanden wissen das (hoffentlich noch) alle), möchte ich aber nennen: Es ist die „Goldene Regel“ aus der Bergpredigt (Mt 7, 12): „Alles, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch!“ Darin sind Gottes Weisungen wunderbar einfach bzw. einfach wunderbar verdichtet. Zu denken, das ginge mich nichts an, wäre alles andere als klug.
Kunterbuntes
- Vor genau 500 Jahren starb der italienische Renaissancemaler und Architekt Raffael (Raffaele da Urbino).
- Vor 40 Jahren wurde in der Bundesrepublik Deutschland, der DDR und von Österreich die Sommerzeit eingeführt.
- Vor 155 Jahren wurde in Mannheim die BASF gegründet.
- Vor 46 Jahren gewann ABBA mit „Waterloo“ den Grand Prix Eurovision de la Chanson.
- Heute wird die Schauspielerin Alwara Höfels 38 Jahre alt und der frühere Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger (116 Jahre) hätte heute ebenfalls Geburtstag.
- Zum Schmunzeln (jedoch eher für Männer): „Halten Sie die Existenz eines allwissenden Wesens für möglich?“, fragt der Meinungsforscher einen Passanten. „Möglich?! Was heißt hier möglich?!“, erwidert der Passant aufgebracht. „Ich bin mit ihm verheiratet!“.
Kommen Sie gut und behütet durch diesen Tag – Gott segne Sie!
Von Klaus Vogel