23. April 2020
Herrnhuter Tageslosung vom 23. April 2020
Ich habe euch geschaffen, ihr seid meine Schützlinge. Und ich vergesse euch nicht! (Jesaja 44, 21; nach der „Gute Nachricht“ Übersetzung)
Gedanken dazu:
- Mir hat „Schützling“ sehr gefallen. So weit ich sehe, steht dieser Begriff an der Stelle nur in der Guten Nachricht, ist aber übersetzungstechnisch durchaus naheliegend. Ansonsten dominieren in den Übersetzungen „Knecht“ und „Diener“. Näher hingesehen habe ich gemerkt, dass Schützling allgemein betrachtet nicht gerade ein Modewort ist. Sein Gebrauch hat gegenüber vor wenigen Jahrzehnten sehr abgenommen – und wenn es noch vorkommt, dann fast ausschließlich im Sport in Verbindung mit allen Arten von Trainern. Das wiederum bedeutet, dass das Wort nicht wirklich passend verwendet wird. Ein Trainer (oder Trainerin) muss seinen Jungs oder Mädels etwas beibringen, sie fit und erfolgreich, „jeden Tag ein bisschen besser“ machen, wie das ein berühmter Fußballtrainer einmal formuliert hat; er/sie muss sie voranbringen in ihrem Sport; sie beschützen ist des Trainers Aufgabe am wenigsten.
- Wer hat Schützlinge? Kinder in Kitas und der Grundschule sind Schützlinge, auch Kranke und Alte in Heimen. Ganz unabhängig davon und ganz aktuell sind ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen im Moment generell Schützlinge – Schützlinge der Gesellschaft, das heißt von uns. Durch das Virus kann bei ihnen ganz schnell alles auf dem Spiel stehen: das Leben. Bei allen letztlich, also auch bei uns – aber eben mit gravierend unterschiedlichen Wahrscheinlichkeiten.
- Wenn Menschen wirklich Schützlinge sind, dann hat das Konsequenzen, dann kostet das den für sie Verantwortlichen etwas. Die Konsequenzen können – wie jetzt in der Corona Krise – gewaltig sein und der Preis extrem hoch. Aber Schützling ist eben Schützling – und wo jemand für Schützlinge Verantwortung trägt, muss das Wort „halbherzig“ ganz schnell aus dem Wortschatz und aus dem Verhaltenskodex gestrichen werden. Ein Schützling verlangt meine ganze Aufmerksamkeit. Nicht anders verfährt Gott – das sagt uns die heutige Losung.
- Gott vergisst mich nicht… Sind Sie schon einmal vergessen worden? Bei der Beförderung, einem Date, am Geburtstag, Hochzeitstag, bei einer wichtigen Informationsweitergabe, beim Dank für ein erfolgreiches Projekt, zu dem Sie womöglich den Löwenanteil beigesteuert haben…. Ich kenne solche Erfahrungen. Sie frustrieren – manchmal tun sie auch richtig weh. Niemals – das ist die Zusage – niemals wird Gott mich vergessen. Das zu lesen, zu wissen und glauben zu können, tut mir unendlich gut!
Kunterbuntes
- Der 23. April ist gemäß der UNO Welttag des Buches.
- Vor 456 Jahren wurde William Shakespeare und vor 162 Jahren Max Planck geboren.
- Vor 32 Jahren fliegt der Radrennfahrer Kanellos Kanellopoulos das allein mit Muskelkraft angetriebene Flugzeug Daedalus 88 in knapp vier Stunden von Kreta nach Santorin.
- Vor 13 Jahren stirbt Boris Jelzin, der erste Präsident der russischen Föderation und das erste demokratisch gewählte Staatsoberhaupt in der Geschichte Russlands.
- Alle, die Adalbert, Georg, Gerhard oder Jürgen heißen, haben heute Namenstag; zu unserer Gemeinde gehört ein Mann mit Namen Georg und sieben mit Namen Jürgen.
- Zum Schmunzeln: „Ich habe Ehebruch begangen“, gesteht Pit im Beichtstuhl. „Wie oft, mein Sohn?“, fragt der Pfarrer. Darauf Pit: „Ich möchte beichten, Hochwürden, und nicht prahlen!“
Übrigens:
Die Gedanken zur Tageslosung können auch unter der Nummer (07251) 3800696 am Telefon angehört werden.
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Kommen Sie gut und behütet durch diesen Tag – Gott segne Sie!
Von Klaus Vogel