18. April 2020
Herrnhuter Tageslosung vom 18. April 2020
Der Storch unter dem Himmel weiß seine Zeit, Turteltaube, Schwalbe und Drossel halten die Zeit ein, in der sie wiederkommen sollen; aber mein Volk will das Recht des HERRN nicht wissen. (Jeremia 8, 7)
Gedanken dazu:
- Kurz vor Ostern konnte ich in dem engen Ausschnitt, den mir der Blick von meinem Schreibtisch im Kellergeschoss bietet, mehrere Störche am blauen Himmel fliegen bzw. kreisen sehen. Sie sind also wieder zu uns geflogen gekommen und nun da – wie seit Jahrtausenden. Wunderschön ist das – und auch Turteltauben, Schwalben und Drosseln, die Jeremia aufzählt, gibt es noch in der Natur – wenn auch der Bestand der Turteltauben in den letzten 25 Jahren schwer zurückgegangen ist. Die Turteltaube ist übrigens in Deutschland 2020 Vogel des Jahres. Das tolle Naturbild des Jeremia stimmt auch noch nach über zweieinhalbtausend Jahren.
- Für das, was er sagen möchte, müsste Jeremia keine vier Vogelarten aufzählen, aber der Prophet schaut sich die Natur eben in ihrer ganzen Pracht und Üppigkeit an. Das will ich von Jeremia lernen: Den freien, staunenden, ungeteilten und am Ende oft überwältigten Blick in und auf die Natur – und dabei an Gott denken – ja, daran sogar Gott nahe kommen und etwas lernen oder erkennen; wie zum Beispiel der Autor von Psalm 104: „HERR, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weise geordnet, und die Erde ist voll deiner Güter.“ (V 24).
- Eine kritische Anmerkung möchte ich aber auch machen: Jeremia verweist auf Vögel, die ihrem Instinkt folgen. Ihr Instinkt leitet sie. Sie können gar nicht anders als etwa im Frühjahr zu uns zu fliegen. Gottes Gebote, Gesetze, seinen Willen zu befolgen ist keine Instinktsache. Aber das ist ja gerade auch gut so. Wenn es anders wäre, dann wären wir willenlose Wesen, die alles instinktgesteuert und dementsprechend alles richtig machen. Gott will es aber anders, dass wir nämlich bewusst und willentlich, entschieden, durchdacht und absichtsvoll tun, was wir tun. Dabei kann uns der Blick in die Natur durchaus eine Hilfe sein und erst recht die liebevolle Verbundenheit mit Gottes Wort, der Bibel, durch die Gott zu uns spricht.
Kunterbuntes
- Morgen vor 460 Jahren verstarb in Wittenberg der große Reformator Philipp Melanchthon, dessen Wiege in Bretten, mitten in unserem Kirchenbezirk stand. Philipp Melanchthon ist 63 Jahre alt geworden.
- Vor 86 Jahren wird im texanischen Fort Worth der weltweit erste öffentliche Waschsalon eröffnet.
- Vor 115 Jahren bekommt die österreichische Pazifistin, Friedensforscherin und Schriftstellerin Bertha von Suttner als erste Frau überhaupt den Friedensnobelpreis überreicht.
- Vor 22 Jahren wird in Baden-Baden das größte deutsche Festspielhaus eröffnet.
- Die Schauspielerin Esther Schweins feiert heute ihren 50. Geburtstag
- Zum Schmunzeln: Die kleine Clara sieht zu, wie sich ihre Mutter eine Schlammpackung auf das Gesicht aufträgt. „Warum machst du das?“, fragt sie. „Das macht schön“, antwortet die Mutter. Nach ein paar Minuten mustert Clara ihre Mutter ausgiebig: „Schade, hat nicht geklappt.“
Kommen Sie gut und behütet durch diesen Tag – Gott segne Sie!
von Klaus Vogel