16. April 2020
Herrnhuter Tageslosung vom 16. April 2020
Weh denen, die weise sind in ihren eigenen Augen und halten sich selbst für klug!
(Jesaja 5, 21)
Gedanken dazu:
- Wer entscheidet denn eigentlich, wer klug ist und wer nicht? Und woran messen wir das überhaupt? An den großen Denkern, weil sie kluge Gedanken haben? An den Reichen, weil sie wissen, wie man Geld verdient? An den IQ-Tests?
Und wo ist eigentlich die Grenze zwischen klug und dumm? - Wichtig für mich ist der Unterschied zwischen klug und weise, denn das Denken, Reden und Tun eines klugen Menschen muss nicht unbedingt weise sein.
- Ein Unterschied ist es auch, ob ich klug BIN oder mich nur selbst für klug HALTE.
Bei Jesaja wird eine Drohung ausgesprochen gegen eben jene, die sich selbst für klug erachten. Und damit wohl auch für klüger als andere. Ich gebe zu: Menschen, die sich selbst als besser, klüger oder wichtiger als andere empfinden, stellen auch für mich eine Herausforderung dar. Einfach, weil ich solch ein Denken nicht wirklich nachvollziehen kann. Wie nur kann man sich selbst über andere erheben? - Gleichzeitig aber natürlich auch die Frage: Was steckt dahinter?
Worauf gründet sich dieses Denken? Es muss ja doch eine Ursache haben…
Und ich erinnere mich selbst an den indianischen Satz „Gehe hundert Schritte in den Schuhen eines anderen, wenn Du ihn verstehen willst“. - Ich für mich versuche, es mit der Demut zu halten – unabhängig davon, ob ich klug bin, weise – oder eben auch nicht. Denn die Demut erhöht mich nicht gegenüber meinem Nächsten, sie macht mich aber auch nicht kleiner – vielmehr drückt sie meine dienende Haltung aus, gegenüber meinem Nächsten und gegenüber meinem Gott.
In Römer 12, 16b lesen wir:
„Haltet euch nicht selbst für klug, sondern in Demut achte einer den anderen höher als sich selbst.“
Somit ist die Demut für mich eine innere Haltung der Liebe und eine Gabe großer Stärke. Was wahre Demut bedeutet, hat uns Jesus am Karfeitagsgeschehen gezeigt. Wie demütig. Wie stark. Und wie groß diese unendliche Liebe zu uns.
Kunterbuntes
1913 treffen Albert Schweitzer und seine Frau Helene in Lambaréné in Französisch-Äquatorialafrika ein. Sie beginnen noch im selben Jahr mit dem Aufbau ihrer Missionsstation.
Der US-amerikanische Finanzier und Politiker Bernard Baruch verwendet 1947 in einer Rede den Begriff „Kalter Krieg“ erstmals vor einem größeren Publikum und macht ihn damit bekannt.
Und vor genau 17 Jahren teilt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit, dass ein Coronavirus Auslöser der Infektionskrankheit SARS ist.
Kommen Sie gut und behütet durch diesen Tag – Gott segne Sie!
von Barbara Swanton